Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Freitag, 06.07.2012

Erstmals Herzohrverschluss im Elisabeth Krankenhaus durchgeführt

Eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen ist das Vorhofflimmern. Besonders ältere Menschen sind vom Vorhofflimmern betroffen. Diese Herzerkrankung kann zum Schlaganfall und daraus resultierenden körperlichen Einschränkungen, bis hin zum Tod des Betroffenen führen. Seit Juni diesen Jahres bietet das Elisabeth Krankenhaus in Recklinghausen eine Alternative zur medikamentösen Therapie, den so genannten Herzohrverschluss. Durch diese invasive Behandlung wird nicht nur die dauerhafte Einnahme von Medikamenten unnötig, zugleich wird das Schlaganfallrisiko enorm gemindert.

Mehr als 1,2 Mio. der Bevölkerung in Deutschland leidet an Vorhofflimmern. Zur wirksamen Behandlung trägt vor allem eine Schlaganfallprophylaxe bei. Zur Hemmung der Blutgerinnung nehmen Patienten Medikamente wie Marcumar ein. Dabei besteht jedoch immer die Gefahr von Hirnblutungen. Zudem wird die dauerhafte Einnahme von Medikamenten von vielen Patienten oftmals als belastend empfunden. Die Kardiologen des Elisabeth Krankenhauses können nun eine Alternative bieten.

Mittels einer invasiven Behandlungsmethode können Dr. med Thomas Lawo, Chefarzt der kardiologischen Abteilung, und sein Ärzteteam nun helfen. Im Herzkatheterlabor wird dabei mit Hilfe eines Katheters das linke Herzohr verschlossen. Ein Herzohr befindet sich sowohl im linken als auch im rechten Herzvorhof. Es handelt sich dabei um eine Art Ausstülpung, deren Sinn und Zweck noch nicht umfassend erforscht ist. Belegt ist jedoch, dass das linke Herzohr ein häufiger Entstehungsort für Blutgerinnsel ist, die zu einem Schlaganfall führen können. Durch den unregelmäßigen Herzschlag beim Vorhofflimmern wird die Leistung des Herzens vermindert. Folge ist ein verlangsamter Blutfluss, welcher die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt.

Bei dem Eingriff wird ein schirmartiges Drahtgeflecht am linken Herzohr befestigt. Über dieses Drahtgeflecht wachsen nun Zellen, welche zum vollständigen Verschluss des Herzohres führen. Das Risiko eines Schlaganfalls wird dadurch reduziert, da sich keine Blutgerinnsel mehr ablagern können. Der Eingriff dauert nicht ganz zwei Stunden und wird in Vollnarkose durchgeführt, jedoch bedingt er eine anschließende stationäre Überwachung.