Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Donnerstag, 30.12.2010

Zertifizierung für Schlaganfallbehandlung

Im Dezember 2010 hat die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe und die Deutsche Schlaganfallgesellschaft die 4-Betten-Stroke unit am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen zertifiziert.

Die Stroke unit, auf neudeutsch Schlaganfallbehandlung, befindet sich in der Abteilung Geriatrie / Neurologie von Chefarzt Dr. Günnewig. Die Vorbereitung für das Gütesiegel dauert etwa ein Jahr. Viele Arbeitsabläufe der Ärzte und auch der Pflege werden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen standardisiert und zur Fehlervermeidung dokumentiert. Eine Weiterbildungspflicht für Ärzte und Pflege ist hiermit verbunden.

 

Ziel ist es, die Schlaganfallbehandlung rasch und effizient für die akut erkrankten Patienten sicherzustellen. Bereits seit 1997 besitzt das Elisabeth Krankenhaus eine Stroke unit. Seit 1999 unterwirft sich die Abteilung einer externen Qualitätskontrolle, nämlich dem Westdeutschen Schlaganfallregister, welches an der Universität Münster angesiedelt ist. Neueste Entwicklungen zur Sicherstellung einer guten Versorgung ist die sog. „Door to needle“ Zeit. Praktisch bedeutet dies ein Wettrennen, welches bei Ankunft des Patienten in der Notaufnahme anfängt. Dann beginnt die Uhr zu ticken. In der Folge werden Körperuntersuchungen, Blutabnahmen, die EKG-Ableitung und die Computertomographie durchgeführt und ausgewertet. Anschließend gelangt der Patient unverzüglich in das Schlaganfall-Spezialbett zur kontinuierlichen Überwachung und dann muss nach Kenntnis der Ergebnisse schnellstmöglich die Behandlung beginnen. Ziel ist es, so häufig wie möglich und so früh wie möglich, die Gerinnselauflösung von verschlossenen Gefäßen im Kopf zu ermöglichen. Wenn diese Behandlung eingeleitet ist, wird die o. g. „Door to needle“ Zeit gestoppt. Diese Zeiten werden über das Jahr dokumentiert und bei den zukünftigen Qualitätskontrollen regelmäßig neben vielen weiteren Parametern der Behandlungsqualität kritisch überprüft. „Klein aber oho“ hat viele Vorteile: So finden sich bei uns im Krankenhaus kurze Wege und schnelle Ergebnisse, so dass die „Door to needle“ Zeit bei den allermeisten Patienten zwischen 23 und 40 Minuten liegt. Im Einzelfall, wenn erst Familienangehörige telefonisch erreicht werden müssen, um Informationen zu erhalten, oder aber der Patient eine Sprachstörung bietet und somit die Erhebung der Krankengeschichte weitaus komplizierter sich darstellt, kann diese Zeit von Ankunft im Krankenhaus bis zu Beginn der Therapie auch einmal eine Stunde betragen.

 

„Zeit spart Hirn“ heißt das Motto, daher ist eine gut trainierte und sorgfältig durchgeführte Behandlung mit Stopuhrqualität heutzutage gut etabliert und führt auch nicht zu Flüchtigkeitsfehlern. Hierfür sorgt die Qualitätskontrolle. Das Zertifikat ist drei Jahre gültig und muss Ende 2013 erneut verdient werden. Auch dann betreten wiederum zwei Qualitätsmanager, die quer aus Deutschland anreisen, unser Krankenhaus und werden uns für einen Tag auf Herz und Nieren prüfen.