Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Dienstag, 27.11.2018

Mitarbeiter des Elisabeth Krankenhauses kochen für Hospiz-Bewohner

Ein herrlich leckerer Duft zieht durch die Flure des Hospizes zum heiligen Franziskus. Während Speck und Wirsing im Topf brutzeln und das Gulasch vor sich hin köchelt, lockt der verführerische Essensgeruch die ersten Bewohner aus ihren Zimmern. Denn so groß gekocht wird in der großen hellen Küche eigentlich nicht. Doch an diesem Mittag ist alles anders: „Heute: Show-Kochen“ preist die Hinweistafel neben der Küche an.

Vier Damen wuseln zwischen Töpfen,  Schüsseln und Messbechern: Nina Feldmann, Arba Janzhoff und Kristina Schröder vom Elisabeth Krankenhaus zaubern gemeinsam mit Redakteurin Silvia Seimetz von der Recklinghäuser Zeitung ein leckeres Menü für die Hospiz-Bewohner. „Wir kochen gerne. Und in Gemeinschaft für andere, denen wir damit eine Freude machen können, macht es noch mehr Spaß.“ Herzhaftes Gulasch, Wirsing-Rahm und selbstgemachte Spätzle sollen pünktlich zum Mittagessen auf dem Tisch stehen.

Die Idee ist aus einer Witzelei geboren, wie Kristina Schröder erklärt: „In einer Sitzung der Verwaltung hatte eine Kollegin angenommen, statt im Restaurant verwöhnt zu werden, würden Nina Feldmann und ich das diesjährige Weihnachtsessen kredenzen.  Wir kochen zwar gerne, mussten die Kollegen aber enttäuschen. Uns fehlt eine große Küche.“ Und ein Kollege entgegnete: „Im Hospiz gibt es eine! Dann kochen Sie doch dort für die Bewohner.“ Gesagt, getan.

Es brutzelt und brodelt,  hier wird geschnippelt, dort geraspelt. Und tatsächlich schauen viele Neugierige und Hungrige vorbei, um zu gucken, was in der Küche los ist. Sie alle – Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter – sind eingeladen, an der großen Tafel mit zu essen. „Die Dame ließ sich Tage lang nicht außerhalb ihres Zimmers blicken“, staunt eine ehrenamtliche Mitarbeiterin erfreut, als sie eine Patientin auf den Beinen erblickt. Und auch der Herr im blauen Jogginganzug sei eher zurückhaltend. Dass er in der Küche nach dem Rechten sieht, freut alle Beteiligten. Die Ehrenamtliche hat eine Erklärung: „Das Gewusel, das Lachen - das zeigt, dass hier ganz normales Leben ist.“ Und auf dem Herd und der Arbeitsplatte Chaos: „Es ist nicht einfach, für so viele zu kochen. Wir mussten ein bisschen improvisieren, aber die Zusammenarbeit hat bestens funktioniert, wir sind ein gutes Team“, so Nina Feldmann.

Das größte Lob für die Köchinnen: Alle Teller sind blitzeblank gefuttert. „Das ist nicht selbstverständlich“, weiß die ehrenamtliche Mitarbeiterin. „Ich habe noch gedacht, die Portionen für unsere Patienten sind zu groß, so viel essen sie normalerweise nicht. Aber es ist alles weg.“ Die deftige Mahlzeit und ein leckerer Bratapfel zum Nachtisch begeistern. Wer nicht mit an der großen Tafel sitzen kann, bekommt das Menü auf seinem Zimmer serviert. „Das ist toll“, sagt die Bewohnerin in ihrem Bett am Ende des Flures mit einem zarten Lächeln auf den Lippen, „danke, dass Sie das machen.“

 

Wir sagen DANKE: Ohne Hilfe und Unterstützung wäre es nicht gegangen. Ein großes herzlichen Dankeschön an Gabi Hoffmann und den Party-Service Patorra, mit deren tatkräftiger Unterstützung und großzügiger Lebensmittelspende diese Aktion überhaupt nur stattfinden konnte. Ein großes Dankeschön geht zudem an die fleißigen Damen des Hospizes, die uns während des Kochens zur Seite standen und hinterher so fleißig unser Chaos beseitigt haben.