Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Donnerstag, 20.02.2020

Neuer Jetstream wird erfolgreich im Herz- und Gefäßzentrum eingesetzt

Eine Fräse für freie Gefäße: Was die Kardiologen schon seit Jahren einsetzen, um verstopfte Koronararterien mittels Rotablation frei zu bohren, wird nun auch in den peripheren Gefäßen in den Beinen (und seltener auch Armen) in der Gefäßchirurgie eingesetzt. Der sogenannte Jetstream, eine kleine Rotationsfräse, ergänzt die klassische Gefäßchirurgie im zertifizierten Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen um eine minimalinvasive, schonende Methode.

„Ich bin froh, dass es diese Technik gibt, weil es dem gefäßchirurgischen Denken besser gerecht wird als ein Ballon oder Stent“, erklärt Dr. Michael Pillny, Chefarzt der Gefäßchirurgie. „Der Jetstream entfernt die Ablagerungen komplett, während die klassischen Methoden  die Verengung freidrücken und das Material an die Gefäßwand drückt. Das in unserem HGZ als Erste für Betroffene in Recklinghausen anbieten zu können, ist für unsere Patienten ein enormer Vorteil.“ Verschlüsse wie Kalkablagerungen oder Thromben werden durch Aufbohren entfernt. Das Gerät funktioniert in zwei Stufen: Ein Draht wird über die enge Stelle gelegt, die dann zunächst aufgebohrt wird. Anschließend werden sogenannte Blades, fünf kleine Messer, ausgeklappt, die den Rest entfernen. „Das Tolle ist, dass ein integrierter Sauger, die Abtragungen gleich aufnimmt.“ Mit 75.000 Umdrehungen pro Minute befreit der sogenannte Jetstream verstopfte Gefäße, damit das Blut wieder ungehindert fließen kann. 20 derartige Eingriffe wurden im HGZ bereits durchgeführt – alle erfolgreich.

„Wenn nichts mehr hilft, dann setzt man via Katheter den neuartigen Bohrer ein“, erklärt Dr. Pillny. So wie bei Dieter Dornberg. Der Recklinghäuser ist einer der ersten Patienten, bei dem Dr. Pillny und sein Team die neue Methode angewandt haben.  Seit zwölf Jahren ist Dieter Dornberg schon bei Dr. Pillny in Behandlung, hat mehrere Operationen an den Beingefäßen hinter sich. „Für ihn ist der Jetstream eine schonende Methode, um die Durchblutung zu erhalten.“  

Das zertifizierte Herz- und Gefäßzentrum am Elisabeth Krankenhaus ist das erste seiner Art im Kreis Recklinghausen. Durch die direkte Vernetzung der vier Fachrichtungen Kardiologie, Gefäßchirurgie, Radiologie und Neurologie  ist am Elisabeth Krankenhaus eine Struktur entstanden, die Patienten mit Gefäßerkrankungen seit vielen Jahren bestmögliche Versorgung ohne Doppeldiagnostik ermöglicht. Die Rundum-Vorsorge im Herz- und Gefäß-Zentrum ermöglicht eine umfassende und ganzheitliche Behandlung von Patienten mit Gefäßerkrankungen – von der Arteriosklerose, der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (paVK), dem Schlaganfall und Bluthochdruck über den Herzinfarkt, die Schaufensterkrankheit, Venentrombosen und Embolien bis zu Krampfandern und Angina Pectoris – zeitnah und auf kurzen Wegen. Ende 2019 wurde das HGZ rezertifiziert, was den Erfolg des Zentrums bestätigt.

www.hgz-re.de