Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Donnerstag, 20.09.2018

Wir feiern 20 Jahre Palliativmedizin im Elisabeth Krankenhaus

Tradition, Erfahrung und Neuorientierung machen die Palliativmedizin im Elisabeth Krankenhaus einzigartig. Unterstützer, Mitwirkende, Vertreter aus der Politik und Freunde feiern mit einem großen Festakt im Bürgerhaus Süd das 20-jährige Bestehen der ersten Recklinghäuser Palliativstation. Der leitende Arzt Klaus Reckinger freut sich über die große Resonanz und Anerkennung der Arbeit, die er und sein Team seit zwei Jahrzehnten mit überregionaler Wirkung leisten.

Sich engagieren, Menschen begleiten und fördern auf verschiedenen Wegen: 20 Jahre haben sich Ehren- und Amtliche mit Leidenschaft und Herzblut auf der Palliativstation für Patienten eingesetzt, die am Ende ihres Lebens stehen. Und sie tun es bis heute. „Unser Dank gilt den vielen, vielen engagierten Menschen, die bereit sind, sich am Patientenbett zu engagieren und mitzuhelfen. Es ist wichtig, dass es diese Insel gibt und der Mensch die Zeit bekommt, die er braucht,“, sagt Christoph Kortenjann, Geschäftsführer der Elisabeth Krankenhaus GmbH, vor allem auch in Richtung der Ehrenamtlichen, aber auch all der jenigen, die sich im Job auf der Palliativstation einsetzen. Unter der Leitung von Klaus Reckinger, einem sehr erfahrenen Palliativmediziner, hat sich die Station in den vergangenen Jahren für nicht-onkolische Patienten geöffnet, die heute ein Drittel ausmachen.

Auch Dr. Klaus Goedereis, Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster, einem Träger des Elisabeth Krankenhauses, beont, wie wichtig die vielseitige Unterstützung ist: „Ohne den gesellschaftlichen Rückhalt wäre die Palliativmedizin heute nicht das, was sie ist.“ Vor 20 Jahren sei die Gründung ein Wagnis gewesen - medizinisch und pflegerisch. „Heute wissen wir, dass es richtig war, es einzugehen, die Menschen ernst zu nehmen, auf sie zuzugehen und die gezielte Aufgabe, Menschen die letzte Lebensphase würdevoll zu gestalten. Der menschliche und seelsorgerische Aspekt kommt nicht zu kurz, sondern ist ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes.“

Ein besonderer Höhepunkt des Abends: Die erste stellvertretende Bürgermeisterin Marita Bergmaier hat für die Stadt Recklinghausen die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ unterschrieben. „Damit bekunden wir die Bereitschaft, uns im Sinne der Charta für die Verbesserung der Situation schwerstkranker und sterbender Menschen, ihrer Familien und der ihnen Nahestehenden einzusetzen und auf dieser Grundlage für die Einlösung ihrer Rechte einzutreten“, sagt Bergmaier beim Unterzeichnen. 

Das Streicherquartett Concerto in RE, bestehend aus Claudia (Violoncello) und Christoph Daub (Violine), Sayaka Nakajima (Violine) und Jörg Koslowski (Kontrabass), sorgte für den musikalischen Rahmen.  Mit seinem Festvortrag „Zeit und Ewigkeit – Die Sicht eines Physikers” eröffnete Prof. Dr. Wolfgang J. Duschl eine völlig neue Sicht auf die Vergänglichkeit. Uta Wedemeyer, Clowntherapeutin, sorgte zum Abschluss mit ihrem Auftritt „Die spirituelle Kraft des Humors“ für eine lockere Atmosphäre und gab Impulse zum Umdenken für einen positiveren Umgang mit sich selbst und Umständen, die nicht zu ändern sind. 

Bis zum Jahr 2017 war diese Station die einzige anerkannte und im Bettenplan des Landes ausgewiesene  Palliativstation im Kreis Recklinghausen. „Unsere Belegung liegt kontinuierlich über 100 Prozent“, erzählt Klaus Reckinger „Aufgrund der langjährigen Erfahrung sind wir als überregionales Kompetenzzentrum etabliert.“ Durch die vorhandene hohe Qualität und Kompetenz in der Versorgung von neurologischen, geriatrischen, kardiologischen und gefäßchirurgischen Patienten durch die zugehörigen Fachabteilungen konnte die Versorgung nicht-onkologischer Patienten auf hohem fachlichen Standard um die Aspekte der psychosozialen Begleitung erweitert werden. 

Sie möchten die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland ebenfalls unterzeichnen? Weitere Informationen finden Sie auf www.charta-zur-betreuung-sterbender.de