Donnerstag, 12.04.2012

Abendsprechstunde "Herz aus dem Takt"

Am Montag, den 16.04.2012, informieren die drei Chefärzte Dr. Lawo, Dr. Günnewig und Dr. Pillny über das Vorhofflimmern - Gefahr für Herz, Hirn und Gefäße.

Die Informationsveranstaltung beginnt am Montag, den 16.04.12, um 18.30 Uhr im Bürgerhaus Süd, Körnerplatz 2 in 45661 Recklinghausen.

 

Wie hilft der Kardiologe?

Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung und eine der häufigsten Ursachen für ambulante Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte. Nach aktuellen Schätzungen sind rund 800.000 Menschen in Deutschland, also rund ein Prozent der Bevölkerung, davon betroffen. Aufgrund der sich ändernden Altersstruktur in den westlichen Ländern und der Zunahme von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht steigt die Zahl der Vorhofflimmerpatienten ständig. Experten rechnen mit einer Verdoppelung in den nächsten 50 Jahren.

Vortrag über die Behandlungsformen des Vorhofflimmerns durch Medikament, Katheterverfahren, Herzohrverschlüsse und Blutverdünnung

Dr. Thomas Lawo

 

Wie hilft der Neurologe?

Blutgerinnsel aus dem Herzen verursachen mit am häufigsten Schlaganfälle. Insbesondere Vorhofflimmern ist dabei die Ursache für Blutgerinnselbildungen. Egal, ob das Vorhofflimmern dauerhaft oder nur zeitweilig besteht, ist das Schlaganfallrisiko erhöht. Bis auf wenige Ausnahmen ist eine medikamentöse Vorbeugung zur Schlaganfallverhütung dann sinnvoll. Wie bei der Kinderlähmung gilt: Vorbeugen ist süß und Schlaganfall ist bitter.

Der Vortrag von Dr. Günnewig erläutert die Schlaganfallursache aus dem Herzen und wird über die moderne Schlaganfallbehandlung ebenso wie die Vermeidung von Schlaganfällen durch eine gesunde Lebensführung berichten.

Dr. Günnewig

 

Wie hilft der Gefäßchirurg?

Durch eine Unregelmäßigkeit des Herzschlages – Das Herz gerät aus dem Takt – kommt es zur Bildung von Blutgerinnseln im Bereich des Herzens. Diese werden durch den Herzschlag aus dem Herz herausgepumpt und werden dann in andere Körperteile wie Arme, Beine, Kopf/Gehirn, Leber, Nieren, Milz und Darm befördert. Es gibt jedoch auch andere Ursachen für eine Emboliebildung. Hier im Vordergrund stehen in der großen Körperhauptschlagader geschwürartige Aufbrüche von Kalkplaques, die dann zur Bildung von Gerinnseln auf diesen Oberflächen führt, die dann auch mit dem Blutstrom fortgespült werden.

An dem Ort, an dem die Embolien dann „steckenbleiben“, führen sie zu einem schlagartigen Verlust der Blutversorgung. Für die Beine zum Beispiel bedeutet dies Schmerz, Blässe, Gefühlsstörungen, Pulsausfall und Lähmungen  – es kann auch sogar ein Schock - ähnlicher Zustand auftreten. Bei einer Hirnembolie kann es zu einem Schlaganfall kommen, der im schlimmsten Fall zu einem Pflegefall oder zum Tod des Patienten führen kann. Innere Organe können durch die Minderdurchblutung so stark geschädigt werden, dass es zum Absterben oder Funktionsverlust dieser Organe führt. Im Bereich der Beine oder Arme kann dies im extremen Fall zum Verlust derselben führen.

Grundsätzlich muss dieser Stopp/dieses Hindernis sofort beseitigt werden. Eine der ältesten Methoden hierzu ist die Entfernung des Gerinnsels mittels Katheter. Hierbei wird über einen Gefäßzugang, der operativ angelegt wird, das Gerinnsel entfernt. Es gibt jedoch auch Alternativmethoden wie ein medikamentöses Auflösen mittels ebenfalls einer Katheter-Therapie als auch ein Versuch, so einen Embolus abzusaugen. Welches Verfahren das richtige ist, hängt von dem Alter des Embolus, dem Ort und dem betroffenen Organ ab. Wichtig ist jedoch die unverzügliche und komplette Entfernung des Materials. Wenn dies gelingt, ist die Prognose für das betroffene Organ oder Bein/Arm gut, jedoch besteht ein hohes Risiko, erneut eine Embolie zu erleiden. Hier muss dann eine konsequente Blutverdünnung erfolgen.

Dr. med. M. Pillny