Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Freitag, 16.06.2023

Bundesweiter Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“

Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf die schwierige wirtschaftliche Situation im Krankenhausbereich aufmerksam. Das Elisabeth-Krankenhaus in Recklinghausen-Süd und das Stiftungsklinikum PROSELIS mit dem Prosper-Hospital Recklinghausen und dem St. Elisabeth-Hospital Herten weisen auf die immensen inflationsbedingten Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung hin.

„Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit und Auskömmlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen. Wir brauchen eine nachhaltige Planungsgrundlage und hier ist der politische Raum gefordert. Konkret bedeutet dies: Weniger kurzfristige Hilfspakete, stattdessen eine auskömmliche Finanzierung, die bei den Krankenhausträgern, Beschäftigten aber auch und vor allem bei den Patientinnen und Patienten Sicherheit erzeugt“, so Mathias Buckmann, Geschäftsführer im Stiftungsklinikum PROSELIS und zuständig für die kaufmännischen Bereiche.

Schon im Herbst 2022 hatten die Kliniken darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankenhäuer extremen finanziellen Unsicherheiten ausgesetzt sind. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt. „Zum Glück sind wir vom Stiftungsklinikum nicht an diesem Punkt – unser Jahresergebnis war im vergangenen Jahr positiv. Jedoch stehen viele Krankenhäuser auf finanziell sehr wackeligen Füßen. Entsprechend schließen wir uns dem Protest an – denn Versorgungssicherheit bedeutet immer auch, dass wir uns unter den Krankenhäusern aufeinander verlassen können. Diese Verlässlichkeit in der Region darf nicht zerstört werden!“, so Buckmann weiter. Auch das Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen schreibt schwarze Zahlen. „Dies haben wir durch die stetige Optimierung unserer Prozesse erreichen können“, erklärt Geschäftsführerin Ulrike Much. „Aufgrund der steigenden Kosten wird die Herausforderung größer.“

Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und  sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass vier dieser sechs Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden, die auch die inflationsbedingten Kostensteigerungen in anderen Bereichen, als dem Energiebereich, abdecken sollen.

Dauerhaft werden diese inflationsbedingten Mehrkosten, wie z.B. bei Material, externen Dienstleistern, Lebensmitteln usw. die Kliniken trotzdem weiterhin treffen und unzureichend berücksichtigt. Die Krankenhäuser haben aber keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise unmittelbar weiterzugeben.

Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt . Die Inflation liegt aber weit darüber.

Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. „Zu den Kostenbelastungen gehört auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst – und hieran orientiert sich auch das Tarifwerk im kirchlichen Bereich – weitere Kostensteigerungen absehbar. Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie  in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können“, so Geschäftsführerin Ulrike Much vom Elisabeth Krankenhaus in Recklinghausen-Süd.

Bis die große Krankenhausreform wirklich greift, wobei derzeit nicht konkret gefasst werden kann, ob dadurch überhaupt Abhilfe geschaffen wird, müssen finanzielle Schieflagen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist. Daher ist es entscheidend, dass die Arbeit der Kliniken nicht immer wieder durch kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme unterstützt wird. Vielmehr benötigt das Krankenhaussystem verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt.

 

Geben Sie Ihre Stimme für die Krankenhäuser und unterstützen Sie die Petition der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft:

https://www.dkgev.de/fair/ihre-stimme-fuer-die-krankenhaeuser/