Bypass-Operation

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

bei Ihnen wurden durch eine Herzkatheteruntersuchung Verengungen der Herzkranzgefäße nachgewiesen. Diese Verengungen bewirken, dass der Herzmuskel nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Typische Beschwerden sind Brustengegefühl und Atemnot, welche Ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität deutlich einschränken können. Ein plötzlicher Verschluss eines verengten  Herzkranzgefäßes kann einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt zur Folge haben. Eine anhaltende Minderdurchblutung des Herzmuskels kann zu schwerer Herzschwäche und gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen.
Da bei Ihnen kritische Einengungen an einem oder mehrerer Gefäße nachgewiesen wurden, die nicht mit einer Ballondehnung während einer Herzkatheteruntersuchung behandelbar sind, raten wir Ihnen zu einer aortokoronaren Bypass - Operation. Dazu werden Sie in einer erfahrenen herzchirurgischen Abteilung angemeldet. Von dort aus werden Sie zu Hause schriftlich benachrichtigt, wann der Eingriff erfolgen kann und was Sie unmittelbar davor zu beachten haben.

Bei einer Bypass - Operation werden die Verengungen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße mit körpereigenen Gefäßen überbrückt. Zu diesem Zweck werden Beinvenen oder die innere Brustwandarterie verwendet, seltener auch eine Arterie aus dem Arm oder aus dem Bauchraum. In den meisten Fällen wird die Operation unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine ausgeführt. Seltener ist eine Operation ohne Herz-Lungen-Maschine möglich, abhängig von Art und Lokalisation der Gefäßverengungen.

Eine geplante aortokoronare Bypass-Operation gehört heute zu den risikoarmen Eingriffen der Herzchirurgie.

Auch wenn Sie vor Ihrer geplanten Operation nach Hause entlassen werden, sollten Sie bis zur Operation körperliche Anstrengungen meiden. Bei zunehmenden Beschwerden (Brustengegefühl, Atemnot) sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen.
Wenn Sie noch rauchen, dann hören Sie auf jeden Fall sofort und ganz damit auf, um Operations-Komplikationen, möglichen Bypassverschlüssen und dem Fortschreiten Ihrer Erkrankung vorzubeugen.
Übergewichtigen Patienten raten wir auf Dauer eine Normalisierung Ihres Gewichtes anzustreben.
Ihre täglichen, vom Arzt verordneten Medikamente sollten Sie wie vor der Entlassung besprochen weiter einnehmen. Von der herzchirurgischen Abteilung wird Ihnen in dem Schreiben, in dem Ihnen der Termin genannt wird, mitgeteilt, welche Medikamente wann pausiert werden sollen ( z.B. ASS bzw. Acetylsalicylsäure 10 – 14 Tage vor dem OP-Termin).

Nach der Bypass-Operation werden Sie in der Regel nach ca. 5-7 Tagen zur weiteren Genesung wieder in unsere Abteilung oder in Ihr Heimatkrankenhaus verlegt. Nach ca. weiteren 7-8 Tagen kann eine Entlassung in die häusliche Umgebung erfolgen. Über Ihren Rentenversicherungsträger bzw. Ihre Krankenkasse kann dann eine Anschlussheilbehandlung in einem geeigneten Rehabilitationszentrum beantragt werden, welche sich rasch an die Entlassung aus der stationären Behandlung anschließt.

Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Ihr kardiologisches Team am Elisabeth-Krankenhaus Recklinghausen