Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Dienstag, 26.09.2023

Bekommt „Herr Schreck“ die richtigen Medikamente? Krankenhaus-Personal geht auf Risiko-Safari in der „Kammer des Schreckens“

Werden dem Patienten die richtigen Tabletten ausgeteilt? Vertragen sich die Medikamente miteinander? Anlässlich des Welttags der Patientensicherheit (17. September) begaben sich verschiedene Teams aus Pflegekräften und Ärzten des Elisabeth Krankenhauses Recklinghausen in den „Room of Horrors“, die Kammer des Schreckens. Hier ist Teamwork gefragt, um zahlreiche inszenierte Fehler aufzudecken. Doch die Challenge macht nicht nur Spaß, sondern hat einen wichtigen Hintergrund: Die Mitarbeitenden trainieren einmal mehr ihr wachsames Auge für alltägliche Risikosituationen.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat unter dem Motto „Mach dich stark für Patientensicherheit“ auch in diesem Jahr wieder zu Aktionen zum internationalen Tag der Patientensicherheit am 17. September aufgerufen. „In der Kammer des Schreckens finden die Mitarbeitenden eine Horror-Situation aus Sicht der Patientensicherheit vor“, erklärt Dr. med. Boris Mönter, Oberarzt und Leiter des klinischen Risikomanagements. „Wir haben die Situation der Medikamentenvorbereitung simuliert und dabei zahlreiche Fehler versteckt, um so die Kolleginnen und Kollegen für Gefahrenquellen im Alltag neu zu sensibilisieren.“

„Das Mittel gegen Übelkeit ist überdosiert“, fällt Kira Schubinski sofort auf. „Und hier, die Schmerztropfen sind abgelaufen“, stellt Eda Singin aufmerksam fest. Die beiden Kolleginnen der Intensivstation gingen mit ihrem Team auf Fehler-Safari. Sieben Gruppen haben sich der Herausforderung im „Room of Horrors“ gestellt und diese mit Bravour gemeistert.

Falsche Dosierung des Antibiotikums, das Desinfektionsmittel ist leer, der PC-Bildschirm ist defekt, so dass man einen Teil der Anordnung nicht erkennt… Auch das Team von Station 1E hat viele eingebaute Fehler gefunden. Aufmerksam haben sie alle Schritte des Medikationsprozesses von der Anordnung bis zum Herrichten der Tabletten inspiziert. „Die Aktion hat uns gezeigt, dass die Aufmerksamkeit nicht nachlassen darf“, meint Dr. Joachim Thöne, Oberarzt der Geriatrie/Neurologie. Marlen Fügmann, Stationssekretärin der Station 1E stimmt ihm zu: „Die Probleme im Team zu lösen, bringt mehr Sicherheit. So kann jeder seine Erfahrung einbringen.“

„Patientensicherheit ist nicht nur ein vorrangiges Ziel der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland und ein wichtiges Thema der europäischen Gesundheitspolitik“, sagt Sabine Reppin, Leiterin des Qualitätsmanagements. „Sie ist für uns eine tägliche Herausforderung, die kontinuierliches Lernen und bereitwillige Verbesserung aller erfordert. Hierfür entscheidend sind Führung, Zusammenarbeit sowie eine Sicherheitskultur, in der gefragt wird, warum ein Fehler gemacht wurde und wie er zukünftig vermieden werden kann. Und mit dieser Aktion können wir eine starke Sicherheitskultur fördern.“

„Patientensicherheit kann trainiert werden“, ist Dr. Mönter überzeugt. „Mit der Inszenierung können wir eine Übungssituation schaffen, in der wir einen neuen Blickwinkel einnehmen und über unseren Tellerrand hinausblicken. Zudem haben wir als Team die Chance, voneinander zu lernen. Dadurch schaffen wir mehr Aufmerksamkeit für unsere tägliche Arbeit. Um Fehler zu vermeiden, müssen wir darüber sprechen. Die Team-Challenge leistet dazu einen Beitrag und fördert so eine positive Sicherheitskultur.“