Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Donnerstag, 10.06.2010

Chest Pain Unit

Chest Pain Unit - Kardiologie auf neuestem Stand:

Elisabeth Krankenhaus zertifiziert seine Chest-Pain-Unit

 

v.l. Dr. Rudolf Sack (Chefarzt Kardiologie, Ulrike Much (Verwaltungsleiterin) und Christoph Kortenjann (Geschäftsführer)

Was in Amerika schon länger selbstverständlich ist, hat nun auch Deutschland und den Kreis Recklinghausen erreicht:
Als eine von zweiundzwanzig Einrichtungen in Nordrhein Westfalen hat die Kardiologie des Elisabeth Krankenhauses nunmehr die Zertifizierung einer sogenannten Chest-Pain-Unit erreicht, „ein Begriff, der leider nicht vernünftig zu übersetzen ist“, mein Chefarzt Rudolf Sack. Es geht darum, dass jeden Tag zwei bis drei Patienten ins Krankenhaus kommen, die über unklare Schmerzen im Brustkorb klagen. Diese Beschwerden müssen möglichst schnell und effektiv abgeklärt werden. Sollte die Diagnose „Herzinfarkt“ lauten, muss schnellstens die notwendige Behandlung eingeleitet werden, dann kommt es nämlich auf jede Minute an.

Im bundesrepublikanischen Durchschnitt dauert es bis zu 12 Stunden, ehe klar ist, ob diese Schmerzen ihre Ursache in einem akuten Herzproblem finden oder nicht. Diese Zeit ist in professionellen Kardiologien, wie im Elisabeth Krankenhaus, ohnehin schon drastisch verkürzt. Man benötigt dafür zuerst ausreichend qualifiziertes Personal. Das Elisabeth Krankenhaus erfüllt mit einem Chefarzt und drei erfahren Oberärzten über diese Voraussetzung. Außerdem benötigt man einen sogenannten Linksherzkathetermeßplatz, ein aufwändiges Gerät, mit dem man das Herz untersuchen, aber auch Verstopfungen der Herzgefäße schnell und effektiv beseitigen kann. Die Kardiologie des Elisabeth Krankenhauses verfügt gleich über zwei dieser Messplätze. Außerdem werden im Recklinghäuser Süden jedes Jahr dreitausend Patienten kardiologisch stationär behandelt, das garantiert die notwendige Erfahrung. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie hat dem Umstand nun Rechnung getragen und dem Elisabeth Krankenhaus das Zertifikat „Chest-Pain-Unit“ verliehen. Bei der Prüfung ging es im Wesentlichen darum festzustellen, ob wir die personellen und apparativen Voraussetzungen haben, um Patienten schnell und effektiv zu behandeln, und ob die Organisations- und Ablaufwege genauestens beschrieben und eingehalten werden. Die Kombination von Technik, spezialisierten Ärzten und Pflegepersonal führt zu einer deutlich schnelleren Diagnostik und Therapie von Akutpatienten. In den USA stieg die Zahl der Linksherzuntersuchungen um 1/3, „diese Patienten wären vorher durch das Raster gefallen, aber eine solche Steigerung ist bei uns nicht zu erwarten, weil wir bereits seit Jahren in diesem Sinne verfahren. Neu ist die Zertifizierung dieser Vorgänge. Wir freuen uns natürlich trotzdem darüber. Das bedeutet auch eine Anerkennung unserer guten Arbeit bisher“, sagt Chefarzt Dr. Rudolf Sack.
Effektive Abläufe produzieren Patientensicherheit. Beispielsweise ist eine wesentliche Voraussetzung auch, dass der Linksherzkathetermeßplatz 24 Stunden  bereit steht – eine  wesentliche Voraussetzung, die nicht von vielen Einrichtungen erbracht werden kann. Dies ist im Elisabeth Krankenhaus seit Jahren der Fall. Die jetzt übersandte Auszeichnung wird natürlich einen Ehrenplatz in der Kardiologie bekommen.