Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Donnerstag, 18.07.2019

Neues Stoßwellen-Verfahren sorgt für freie Bahn in verkalkten Herzkrankgefäßen

Schon seit Jahrzehnten wird diese Methode z.B. an der Niere angewandt – am Herzen ist sie neu und für viele Patienten ein Segen. Nun auch am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen. Mithilfe von Stoßwellen werden beim sogenannten „Shockwave“-Verfahren durch Kalk verengte Gefäße des Herzens wieder frei.

„Die Verkalkung wird quasi  aufgeknackt“, erklärt Dr. Rüdiger Jegodka, Oberarzt der Kardiologie. Schon zwei Patienten konnten in den letzten zwei Wochen im Elisabeth Krankenhaus mit dieser Methode behandelt  werden. Das neue  Werkzeug, ein sogenannter Lithotrypsiekatheter,  hat es möglich gemacht. Über einen Katheter wird ein Ballon an die betroffene Stelle im Herzen geführt. Die Stoßwellen brechen den Widerstand, das Gefäß wird mit einem Stent stabilisiert, das Blut kann wieder fließen.

„Üblicherweise werden stark verkalkte Verengungen hier im Hause mittels Rotablation behandelt. Dabei kommt über einen Katheter ein Mini-Bohrer im Herzkranz-Gefäß zum Einsatz, der die Verkalkung abfräst. Ist das Gefäß aber zu groß für den winzigen Bohrkopf oder zu stark verkalkt, musste der Patient oft weiterhin mit seinen Symptomen leben“, bedauert Dr. Jegodka. Das muss dank Schallwellen nicht mehr sein.

Beim „Shockwave“-Verfahren befinden sich im Ballon Ultraschall-Kristalle, die durch elektrische Energie angeregt werden und diese Energie an die Kalkablagerung weitergeben, diese bersten dann wie Eierschalen. Die Schockwellen-Abgabe selbst dauert nur etwa zwei Minuten und ist nicht schmerzhaft.