Dienstag, 02.05.2023

Telefonaktion am 11. Mai: „Wir bohren den Weg fürs Blut frei“

Plötzlich tun die Beine beim schnellen Gehen oder raschen Treppensteigen weh – ein erstes Anzeichen für eine Durchblutungsstörung. Immer mehr Menschen, vor allem auch jüngere, leiden an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), im Volksmund auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Verkalkungen können aber auch an anderen Stellen im Körper für verstopfte Blutbahnen sorgen. Unter dem Titel „Wir bohren den Weg fürs Blut frei“ beantworten die Experten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen bei unserer nächsten Telefonaktion Fragen rund um verstopfte Gefäße.

Eine der häufigsten Erkrankungen der Blutgefäße ist die Arteriosklerose, die Verkalkung. „Diese gibt es in zwei Ausprägungen“, erklärt Chefarzt Dr. med. Michael Pillny, „einmal in der dilatativen Form, das heißt, es treten Erweiterungen auf, wie zum Beispiel ein Aneurysma in der Hauptschlagader, sowie auf der anderen Seite Verschlüsse von Gefäßen zum Beispiel in den Beinen oder am Herzen.“ Festgestellt wird ein Gefäßverschluss vor allem durch Ultraschall. Patienten, die unter Arteriosklerose leiden, haben ein höheres Sterberisiko, deshalb ist es wichtig, diese Patienten allumfassend vom Herzen und den internistischen Parametern wie Diabetes zu behandeln. Hier ist der Patient auch selbst gefragt. Denn der Schlüssel zum dauerhaften Erfolg gegen die PAVK liegt in der konsequenten Bekämpfung der Risikofaktoren (Rauchen, Bluthochdruck, hohe Blutfette, Diabetes, Übergewicht).

 

Alarmierend ist für Dr. med. Michael Pillny, Chefarzt der Gefäßchirurgie, dass die Zahl der Betroffenen in den vergangenen Jahren immer mehr zunimmt. „Und sie werden jünger. Man schätzt, dass etwa jeder vierte Patient über 55 Jahre von der PAVK betroffen ist, Männer viermal häufiger als Frauen“, erzählt Dr. Pillny. „Etwa eine Million Menschen in Deutschland sind in ihrer Gehstrecke eingeschränkt. Sie leiden unter einer Gefäßkrankheit, die ihre Bewegungsfreiheit und ihre Lebensqualität einschränkt und ihre Gesundheit bedroht.“ Die PAVK kann gravierende Folgen haben wie Schmerzen beim Gehen, offene Beine, Verlust von

Gliedmaßen und letztendlich auch eine verkürzte Lebenserwartung.

 

Je nach Ort und Art des Verschlusses kommen verschiedene, modernste Verfahren im Elisabeth Krankenhaus zum Einsatz, um die Gefäße wieder zu öffnen. Dazu gehören das Aufbrechen und Dehnen per Ballon mit Setzen eines Stents, das Auflösen von Blutgerinnseln, die Patch-Plastik mit Flickenelementen als Erweiterung oder ein Bypass-Verfahren, bei dem die verstopfte Stelle überbrückt wird. Seit Anfang 2019 setzen die Gefäßchirurgen auch auf ein neues Verfahren: den Jetstream, eine kleine Rotationsfräse, die die klassische Gefäßchirurgie ergänzt. Dr. Pillny: „Das Gefäß wird quasi freigebohrt. Der Jetstream entfernt die Ablagerungen komplett - ein enormer Vorteil für die Patienten. Es zeigt sich, dass dieses Verfahren bei bestimmten Verschlussarten besonders gute Ergebnisse zum Beinerhalt erzielt.“ Und seit Neuestem kommt auch noch eine weitere Technik in der Gefäßchirurgie zum Einsatz, die in der Kardiologie längst Gang und Gebe ist: die Stoßwelle. Ein großes Plus für Patienten. Denn wenn das Gefäß zu groß oder zu stark verschlossen ist für die Fräs-Technik, gab es  früher nicht viele Alternativen. Heute kann die neue Stoßwellentechnik auch in solchen Fällen noch mehr größtmögliche Lebensqualität ermöglichen und vor einer Amputation bewahren.

 

Telefonaktion „Wir bohren den Weg fürs Blut frei“

Donnerstag, 11. Mai, 11 bis 13 Uhr

02365 / 107-1111