Montag, 09.05.2022

Telefonaktion "Reflux - Was tun, wenn die Speiseröhre brennt?" am 19. Mai 2022

Sodbrennen und saures Aufstehen – kennt fast jeder und tritt auch bei gesunden hin und wieder auf. Doch wenn sich die Symptome häufen, kann die Refluxkrankheit dahinterstecken. Dann ist ein schnelles Handeln anzuraten.

Was Sie tun können und wie eine mögliche Therapie aussehen kann, erklären Dr. med. Frank Dederichs, Chefarzt der Inneren Medizin, und PD Dr. med. Helfried Waleczek, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen bei unserer nächsten Telefonaktion am Donnerstag, 19. Mai, in Kooperation mit dem Medienhaus Bauer.

 

Ob zu üppiges Essen, zu viel Alkohol, Kaffee oder Medikamente: 20 Prozent der Deutschen haben mindestens einmal pro Woche Sodbrennen und 90 Prozent davon leiden unter der sogenannten Refluxkrankheit. „Sie ist die häufigste Erkrankung der Speiseröhre. Schließt der Muskel am Übergang vom Magen zur Speiseröhre nicht mehr richtig, wird es für den Betroffenen unangenehm: Die Magensäure fließt zurück und entfacht ein schmerzhaftes Brennen in der Brust“, erklärt Dr. Dederichs. Auch saures Aufstoßen gehört zu den häufigsten Symptomen. „Die Beschwerden machen sich vor allem nach dem Essen, aber auch spontan  beim Bücken oder im Liegen bemerkbar.“ Fettreiche, scharf gewürzte Speisen, Alkohol, Nikotin und sogar Zucker wirken sich ungünstig auf Reflux aus, denn sie führen zu einem Magensäureüberschuss.

Die Säure trifft auf die nahezu schutzlosen Zellen und verursacht eine Reihe weiterer,  unterschiedlicher Beschwerden, die nicht sofort mit dem Magen oder der Speiseröhre in Verbindung gebracht werden: Dauer-Heiserkeit und eine belegte Stimme können die Folgen sein, ebenso eine chronische Bronchitis, Luftnot oder Asthma. Schuld sind kleinste Säure-Tröpfchen, die sich ihren Weg durch die Lunge bahnen können. Auch Erbrechen, Schluckbeschwerden oder Druckgefühl im Oberbauch können Beschwerden sein, die mit Reflux einhergehen.

Genauso vielseitig sind die Ursachen, die eine Refluxkrankheit auslösen können: eine Funktionsstörung der Speiseröhre, eine Entleerungsstörungen des Magens durch eine Schädigung von Nerven zum Beispiel bei Diabetes, rheumatische Erkrankungen, ein Zwerchfellbruch, eine verminderte Selbstreinigungsfähigkeit der Speiseröhre und mehr.

Der ständige Entzündungsreiz auf die Speiseröhre kann auf Dauer zu narbigen Verziehungen und Einengungen führen.  Das Krebsrisiko steigt. „Das muss nicht sein“, weiß Dr. Dederichs. „Mit Medikamenten und einer gesunden Ernährung sind die Symptome in den meisten Fällen soweit in den Griff zu kriegen, um Komplikationen zu vermeiden.“

Nicht bei jedem Patienten schlägt eine medikamentöse Therapie an. Sind die Beschwerden zu stark, bringt das Medikament nicht den gewünschten Erfolg, kann ein operatives Verfahren infrage kommen. Dabei wird der Verschluss der Speiseröhre verstärkt. Dr. Waleczek: „Ein Eingriff kann die Lebensqualität des Betroffenen nachhaltig verbessern.“ Neben den gängigen Standardverfahren gibt es relativ neu auf dem Markt das LINX®-Reflux-Management-System, das auch im Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um eine flexible Kette aus magnetischen Perlen, die am Mageneingang um die Speiseröhre gelegt wird. So wird der Schließmuskel außerhalb des Schluckvorgangs verschlossen gehalten, so dass keine Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Eingesetzt wird das System mittel minimal-invasiver Schlüssellochoperation.

 

Wir bieten eine Sprechstunde für Reflux-Betroffene an. Einen Termin können Sie unter Tel. 02361/601-340 ausmachen. Auf Überweisung vom Gastroenterologen können wir auch ambulant ph-Metrien (auch ohne Katheter per Funk-Kapsel) und Ösophagusmanometrien anbieten.