Freitag, 21.01.2022

Telefonaktion "Schmerzen in den Beinen" am 27. Januar 2022

Die Beine schmerzen im Gehen, Betroffene müssen öfter stehen bleiben, an weite Strecken laufen ist nicht zu denken. Dies sind typische Anzeichen für die im Volksmund als „Schaufensterkrankheit“ bekannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) - Durchblutungsstörungen in den Beinen. Die Experten der Gefäßchirurgie am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen stehen dazu mit Rat und Tat am Telefon zur Seite.

Telefonaktion in Kooperation mit dem Medienhaus Bauer:

"Schmerzen in den Beinen – Wenn das Blut nicht mehr richtig fließt"

Donnerstag,27. Januar 2022, 11 bis 13 Uhr

Tel.: 02365 / 107 1111

 

Die Ursache für die Durchblutungsstörung und die damit einhergehenden Schmerzen ist die Arteriosklerose, also die Verkalkung der Gefäße.  „Man schätzt, dass etwa jeder vierte Patient über 55 Jahre von der PAVK betroffen ist, Männer viermal häufiger als Frauen“, erzählt Dr. Pillny.

Durch Engpässe bzw. Verschlüsse in den Gefäßen wird der Blutfluss eingeschränkt, so dass die betroffenen Körperteile nicht mehr richtig durchblutet werden. Zu Beginn der Krankheit reicht der Blutfluss noch aus, kleine Verengungen machen keine Beschwerden. Werden die Verkalkungen jedoch größer, treten beim Laufen vermehrt Schmerzen auf, die im Ruhezustand nachlassen. Festgestellt wird eine PAVK vor allem durch Ultraschaluntersuchungen.

Im Herz- und Gefäßzentrum gibt es Abhilfe von den Spezialisten: Je nach Ort und Art kommen verschiedene, modernste Verfahren im Elisabeth Krankenhaus zum Einsatz, um die Gefäße wieder zu öffnen. Dazu gehören das Aufbrechen und Dehnen per Ballon mit Setzen eines Stents, das Auflösen von Blutgerinnseln, die Patch-Plastik mit Flickenelementen als Erweiterung oder ein Bypass-Verfahren, bei dem die verstopfte Stelle überbrückt wird. Seit Anfang 2019 setzen die Gefäßchirurgen auch auf ein neues Verfahren: den Jetstream, eine kleine Rotationsfräse, die die klassische Gefäßchirurgie ergänzt. Dr. Pillny: „Das Gefäß wird quasi freigebohrt.  Der Jetstream entfernt die Ablagerungen komplett - ein enormer Vorteil für die Patienten. Es zeigt sich, dass dieses Verfahren bei bestimmten Verschlussarten besondere Ergebnisse zum Beinerhalt erzielt.“ Welches Verfahren zum Einsatz kommt, ist individuell zu entscheiden.

Die Arterienverkalkung ist ein Risiko für den ganzen Körper, kann zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. „Deshalb ist eine gute Versorgung unbedingt notwendig“, betont Dr. Pillny. Heilbar ist eine PAVK nicht. Das Fortschreiten lässt sich jedoch verlangsamen bzw. sogar aufhalten. Dafür müssen zudem die Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel beseitigt werden, die die Ablagerungen in den Gefäßen begünstigen. Aber auch erhöhte Blutfette, Bluthochdruck und Diabetes steigern das Risiko.

Die PAVK kann in vier Stadien von der Beschwerdefreiheit bis zur massive Gewebsschädigung eingeordnet werden, die schlussendlich eine Amputation unumgänglich macht. Rund 30.000 Menschen sind jährlich mit diesem Schicksal konfrontiert. Dabei ist nach aktuellem Stand der Forschung davon auszugehen, dass 80 Prozent der Amputationen durch rechtzeitige Diagnose und Behandlung vermeidbar sind. Die PAVK ist Hauptgrund für eine Amputation der unteren Gliedmaßen in Deutschland.


Anzeichen für eine PAVK können sein: kühle, bleibe, marmorierte Haut, Schmerzen beim Gehen in Wade, Oberschenkel oder Gesäß, kleine Wunden heilen schlecht, die Haut an Beinen und Füßen ist sehr trocken…