Neuigkeiten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen

Donnerstag, 03.05.2018

Tag der Händehygiene: 30 Sekunden, die Leben retten

Es geht schnell und einfach, aber bewirkt so viel: Die Händedesinfektion. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den 5. Mai zum internationalen Tag der Händehygiene erklärt. Regelmäßige, indikationsgerechte Händedesinfektion verhindert die Ausbreitung von nosokomialen Infektionskrankheiten, also solchen, in Zusammenhang mit medizinischer Behandlung erlangt werden. „Die Hände sind Hauptüberträger von Erregern“, wissen Mechthilde Wiemers und Doris Lübke-Ohloff, beide Hygienefachkräfte im Elisabeth Krankenhaus.

Handhygiene

„Man sagt, 30 Prozent der nosokomialen Infektionen gelten als vermeidbar. Da ist das Händedesinfizieren ein wichtiger Bestandteil“, betont Mechthilde Wiemers. Für das Krankenhauspersonal gibt es fünf Indikationen, die zu beachten sind: Die Hände sind vor und nach Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten wie Spritzen geben und Infusionen vorbereiten, nach Verlassen der Patientenumgebung sowie nach Kontakt mit potentiell infektiösen Material zu desinfizieren. „Auch Patienten und Angehörige dürfen die Spender im ganzen Haus jederzeit benutzen“, sagt Doris Lübke-Ohloff. „Das würde uns in der Prävention helfen.“

Entgegen der weitverbreiteten Annahme sei es allerdings nicht relevant, wie die Desinfektion durchgeführt wird. „Man hat durch Beobachtung festgestellt, dass die Sechs-Schritte-Reihenfolge zu sehr ablenkt. Wichtig ist, dass die Hände für 30 Sekunden feucht sind und man ausreichend Mittel nimmt“, erklärt Mechthilde Wiemers und Doris Lübke-Ohloff fügt hinzu: „Das sind 30 Sekunden, die Leben retten können“, betont sie. „Es ist nicht zeitraubend, aber kann so viel bewirken.“

Händewaschen allein reiche nicht aus. Doris Lübke-Ohloff erklärt: „Es reduziert Keime nur, aber tötet sie nicht ab. Die Desinfektion sollte im Krankenhaus immer im Vordergrund stehen. Zuhause brauchen Sie aber keine Desinfektion“, meint die Hygienefachkraft. „Wären wir komplett bakterienfrei, würden wir nicht überleben. Unser Darm und unsere Haut brauchen bestimmte Bakterien, primär sind diese aber nicht krank machend. Kinder, die in sterilen Haushalten aufwachsen, sind öfter krank, haben eine geringere könnenAllergien entwickeln.“