Freitag, 21.10.2022

Telefonaktion "Turbulenzen im Herz - Vorhofflimmern

Das Herz rast, es stolpert, innere Unruhe kommt auf, Luftnot oder Schwindel setzen ein. Diese Symptome können auf ein Vorhofflimmern hinweisen. Doch nur jeder zweite Betroffene spürt überhaupt, dass etwas am Motor des Körpers nicht stimmt. Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung beantworten die Herz-Experten aus dem Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen bei unserer nächsten Telefonaktion am Donnerstag, 3. November, 11 bis 13 Uhr, Fragen rund ums Thema „Turbulenzen im Herz – Vorhofflimmern“.

Vorhofflimmern ist die häufigste Form einer Herzrhythmusstörung, eine sogenannte Zündstörung im Herzen. Etwa 1,8 Millionen Deutsche sind betroffen. Das sind zwar vor allem ältere Menschen über 70 Jahren, aber auch junge Menschen ohne Herzerkrankung können darunter leiden. Bei Senioren tritt sie so häufig auf, dass man von einer Volkskrankheit sprechen könnte. Die Ursachen sind dann vor allem Bluthochdruck, eine koronare Herzkrankheit, eine schon vorhandene Herzschwäche, Herzmuskelerkrankungen, Klappenfehler, aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion, Schlafapnoe, Diabetes und deutliches Übergewicht.

Bei vielen löst das erste Auftreten Angst und Beklemmung aus. Wenn das Herz aus dem Takt gerät, macht es aber nur jedem Zweiten Beschwerden. Das ist das Tückische. So bleibt Vorhofflimmern oft lange unerkannt. Nicht immer ist in einem EKG die Herzrhythmusstörung zu sehen, da sie kommen und gehen kann, also möglicherweise nicht dauerhaft anhält. Die Diagnose kann durch ein oder mehrere Langzeit-EKG bzw. durch Messungen der Herzströme im Katheterlabor (elektrophysiologische Untersuchung) gestellt werden. Auch Blutdruckmessgeräte, Apps auf dem Smartphone und bestimmte digitale Uhren (Smartwatches) können eine Arrhythmie anzeigen und Betroffenen einen ersten Warnhinweis geben.

Vorhofflimmern ist nicht ungefährlich. Das Schlaganfallrisiko steigt, denn diese Rhythmusstörung begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln im Herzen. Jeder fünfte durch eine Mangeldurchblutung verursachte Schlaganfall in Deutschland ist auf unentdecktes und unbehandeltes Vorhofflimmern zurückzuführen. Warum ist das so?

Im sogenannten Herzohr, eine kleine Ausbuchtung im linken Vorhof, kommt der Blutstrom nahe zum Stillstand. Dadurch wird dort die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt, die dann ins Gehirn gespült werden können und einen Schlaganfall auslösen. Wichtig ist, die rasche medikamentöse Einstellung mit einem blutgerinnungshemmenden Medikament unter Berücksichtigung des möglichen Blutungsrisikos oder gegebenenfalls die Versorgung mit einem Vorhofohr-Verschlusssystems.

Bei Vorhofflimmern schlägt das Herz unregelmäßig und oft zu schnell (erhöhter Ruhepuls über 100), so dass die Leistungsfähigkeit bei Belastung eingeschränkt wird (Luftnot). Es kann zu einer dauerhaften Herzschwäche führen. Um das Risiko zu senken, ist es wichtig, die Arrhythmie zu behandeln.  Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten: Medikamente, Elektroschock (elektrische Kardioversion) oder Verödung der Pulmonalvenen (PVI).

Muss die Herzrhythmusstörung behandelt werden? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Die Experten der Kardiologie am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen